31.03.2011
von Heinz Krettek
1 Kommentar
„Könntest du für uns ein Onlineseminar zur Portfolioarbeit übernehmen?“, diese Anfrage konnte nicht abgelehnt werden und so begann ein Experiment. Das eLearning Kompetenzzentrum der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen bietet für die Lehrer/innen in Bayern meist 4-wöchige Onlineseminare an, die von einem Moderator betreut werden. Die Semiarleitung war überrascht, dass ich plante das Seminar „E-Portfolios – Methode und digitales Lernwerkzeug für kompetenzorientiertes Lernen“ nicht nur über, sondern auch mit Mahara als Plattform umzusetzen. Seit 2009 läuft das Seminar nun schon das vierte Mal und hier soll über die Erfahrungen berichtet werden.
Die Teilnehmer/innen erhalten eine Einladungsmail mit dem Link auf die Mahara Plattform und registrieren sich dann mit Hilfe einer kurzen Anleitung selbst. Bei der erfolgreichen Anmeldung werden sie automatisch ihrer Arbeitsgruppe (Einstellung der Gruppe „Benutzer automatisch anmelden“) zugeordnet und können erste Schritte unternehmen.
Das Kursmaterial und die Arbeitsaufträge werden mit verknüpften Mahara Ansichten (Pages“) bereitgestellt. Die aktuell benutzte Mahara Version erlaubt noch keine Sammlungen („collections“), so dass die Verlinkung über einen Blogposting Block erfolgt. Dieses Posting enthält die Überschriften der Ansichten und wird mit jeder neuen Woche aktualisiert und durch die entsprechende Verlinkung ergänzt. Die Teilnehmer/innen habe so auf jeder Ansichten Seite einen „Agenda“ Block, der ihnen den Überblick über die Inhalte des Onlineseminares bietet.
Die Startseite der Gruppe gibt eine kurze Einführung:
Die Portfolioarbeit kann zur Auflösung eines alltäglichen pädagogischen Dilemmas beitragen: Förderung und Selektion. In der Onlinefortbildung werden die Auswirkungen von E-Portfolioarbeit in Bezug auf Lernkultur und Leistungsbeurteilung aufgezeigt. Die Auseinandersetzung mit der Open-Source- E-Portfolio-Software Mahara zeigt wesentliche Unterrichtsmöglichkeiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erproben selbst die Portfolioarbeit und gewinnen eine Vorstellung von der praktischen Umsetzung. Dazu wird ein eigenes Portfolio angelegt, in dem die wesentlichen Elemente (Profil, Blog, Ansichten) erprobt werden.
und enthält auch die vorbereiteten Verlinkungen zu den Ansichten. Zur guten Orientierung sind die Ansichten gleich aufgebaut. Links oben befindet sich der „Navigations“-Block und darunter ein Block mit dem herunterladbaren Lesematerial.
In der breiteren rechten Spalte erscheinen die Einführungstexte, die Verlinkungen zu den Diskussionsforen und die eTivities. Für jedes der 4 Schwerpunkten wurde ein eigenes Diskussionsforum eingerichtet; dies erleichtert den Überblick.
- Modul 0 Erste Schritte auf der Plattform
- Modul 1 Vorteile und Stärken des E-Portfolios entdecken
- Modul 2 Auswahl und Verknüpfung von E-Portfolio-Artefakten und das Erstellen von Präsentationsportfolios
- Modul 3 Reflexion der Lernprozesse
- Modul 4 Beurteilung der Lernergebnisse und Bewertung des Lernprozesses
Die Ergebnisse der Arbeitsaufträge sind als Ansichten der Gruppe freizugeben. Sie bilden so die Ausgangsbasis für die Diskussionen und können neben den Kursteilnehmer/innen (TN) auch vom Moderator kommentiert werden. Das Feedback für die Ergebnisse erhalten die TN in gesonderten Ansichten. Durch die Kommentarfunktion kann so die Entwicklung der Inhalte und des Erscheinungsbildes der Ansichten gut dokumentiert und mitverfolgt werden. Das Feedback zu dieser Art der „Bewertung“ ist äußerst postiv.
In der dritten Seminarwoche richten die TN eigene Gruppen ein und erproben so im geschützten Rahmen die Arbeit mit der Plattform und den vorhandenen Werkzeugen. Die virtuelle Teilnehmerin Lili bietet allen die Möglichkeit auch zu testen, was denn die Außenstehenden sehen können. Lili würde auch die Option eies anonymen Feedbacks bieten, wurde aber bisher nicht dafür bemüht.
Die TN des aktuellen Seminars erwähnen in einer kurzen Befragung als Vorteil, dass „man ich frei entfalten kann. Es wird kein starres Thema vorgegeben.“ Durch den Aufbau des Seminars und die Arbeit mit einer der Portfoliosoftware Mahara macht „Das Arbeiten mit fremden Kollegen sehr viel Spaß. Vor allem, wenn man unverhofft positive Rückmeldungen erhält. Alle Kollegen haben sich gerne und freiwillig an dieser Fortbildung gemeldet. Es besteht kein Konkurrenzkampf. Die Schüler “ m ü s s e n “ in die Schule, um zu lernen, wir Teilnehmer wollen gerne was Neues dazu lernen.“ Portfolioarbeit lohnt sich also und ist mit den Veröffentlichungen zum Thema MOOC (z.B. Opencourse2011) brandaktuell.